Ich wollte eigentlich gern ein paar weise Worte zum Muttertag auf Social Media posten, weil man sowas schliesslich tut, wenn man als Coach und Prozessbegleiterin mit Müttern arbeitet. Schlussendlich kam es nicht dazu und zwar, weil sich mein Muttertag so gestaltete.
Um 6.00 wurde ich vom fröhlichen Plaudern meiner Jüngsten geweckt, die sich glücklicherweise zu erneutem Schlafen in meinem Bett bewegen liess. Die drei grossen Kinder waren bei ihrem Papa. Nach Aufstehen und Anziehen machte ich etwas zu essen, wobei ich im Kühlschrank Verschiedenes wegräumen und entsorgen musste. Ich machte gleich den Kompost zum Leeren bereit. Auch fand ich im Kühlschrank ein ausgetrunkenes leeres Süssgetränk, das Kind A gehört hatte, aber von Kind B oder C ausgetrunken worden war. Umgehend versteckte ich die Flasche, um Konflikten vorzubeugen. Als wir endlich am Frühstückstisch sassen, hat die Kleine in einem unbemerkten Moment meinen Smoothie erwischt, was darin resultierte, dass das Kind von oben bis unten voll Smoothie war und sowohl gewaschen und neu angezogen werden mussten. Die Kleider brachte ich in die Waschküche, wo ich dann gleich eine Maschine anmachte sowie die aufgefundene getrocknete Wäsche faltete und in den entsprechenden Zimmern verteilte. Unterwegs räumte ich gleich die Zimmer aus und goss die lieb gehegten Pflänzchen der abwesenden Kindern. Währenddessen hat die kleine Schwester Katzenfutter und Trinknapf ausgeleert und sich in den Inhalt gesetzt. Da ich sowieso wischen musste, habe ich gleich den ganzen Küchenboden aufgenommen. Inzwischen war Mittag und so in der Art ging es weiter. Es galt auch noch die anstehende Woche zu planen, in der unter anderem ein Notariatstermin, ein Kindergeburtstag, ein Elternabend und ein Elterngespräch anstanden. Ich hatte dann auch noch die glorreiche Idee, selbst Pizza zu machen, um zumindest am Muttertag keine Diskussionen zum Essen zu haben. Es war sehr lecker, das möchte ich festhalten, aber eben auch aufwändig. Jedenfalls schlief ich dann schlussendlich abends um 20.30 ein, während ich mich mit der Kleinen hinlegte.
Deswegen sind meine weisen Worte nun in meinem Kopf geblieben und wurden nicht in die Online-Welt verbreitet. Ich hatte aber wieder einmal einen Moment, um bewusst wahrzunehmen, was ich alles so leiste. Für mich ist jeder Tag Muttertag, nur dass ich unter der Woche auch noch bezahlter Arbeit nachgehe. Mutter zu sein macht viel Arbeit, was in unserer Gesellschaft weder anerkannt, noch gewertschätzt, noch irgendwie honoriert wird. Dabei ist es gesellschaftlich und volkswirtschaftlich absolut relevante Arbeit. Und das darf man als Mutter am Muttertag auch wieder einmal wahrnehmen und erwähnen. Auch wenn es eine sehr schöne Aufgabe ist, die mich mehrheitlich ausserordentlich zufrieden macht.
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